Darmspiegelung und im Nachhinein noch darüber verärgert

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Schneeleopardin
Beiträge: 1
Registriert: 15.01.2010, 13:38

Darmspiegelung und im Nachhinein noch darüber verärgert

Beitrag: # 23635Beitrag Schneeleopardin »

Hallo zusammen,

ich versuche mich, kurz zu fassen.
Im Jan. 2008 hatte ich eine Darmspiegelung. Vorausgegangen waren Pfeiffersches Drüsenfieber und seit 1989 habe ich auch noch MS und diverse andere Erkrankungen. Durch Schmerzen im Oberbauch und Unterleib und einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, sowie auch jahrelangem Durchfall, entschloss ich mich zum Aufsuchen eines Gastroenterologen, der mir von einer anderen Ärztin als der Beste im ganzen Gebiet empfohlen wurde. Da Arztbesuch bei mir auch Vertrauenssache ist und ich auch schon leider viele negative Erfahrungen gemacht hatte, fühlte ich mich nun bei dem Gastroenterologen anfangs gut aufgehoben. Er machte auch eine Magenspiegelung unter leichter Vollnarkose, welche gut verlief, und er hat mir auch die Angst genommen.

Nun kommt ja vor der Darmspiegelung auch die ganze Abführprozedur und es hat auch lange gedauert bis ich so viel Vertrauen hatte, generell eine Darmspiegelung machen zu lassen (Angst vor Schmerz, Schamgefühl und Angst vor der Diagnose). Habe vor Spiegelungen generell schon Angst. Hingegen vor Spritzen und Blutabnahmen nicht.
Es kam der Morgen, wo die Darmspiegelung nach erfolgreicher Darmreinigung nun stattfinden sollte.
In der Praxis sah ich dann auch auf einmal einen anderen Arzt, ebenfalls Gastroenterloge, nur noch jünger als der eigentliche Arzt. Der Arzt war neu dort und ich wusste weder wie er heißt, noch ob er zum Team gehört.
Nach kurzer Zeit wurde ich in den Raum beordert, wo ich eine leichte Narkose bekommen sollte und eine der Arzthelferinnen legte mir die Braunüle.
Ich wartete noch einige Zeit und als ich dann dachte, dass es jetzt losgeht mit der Darmspiegelung, kam nicht mein Arzt rein, wegen dem ich ja nun extra mehrmals den weiten Weg gefahren bin und mich eigentlich gut aufgehoben fühlte, sondern es kam der neue junge Arzt rein, hat sich nicht mal mit Namen vorgestellt, mir nicht mal die Hand gegeben, dann ratzfatz die Narkose gemacht, bei der ich in nullkommanix schon weggetreten war, und die Darmspiegelung durchgeführt.
Ich konnte nicht mal groß reagieren und wusste auch nicht ob ich das sollte, denn wer zieht schon freiwillig eine Darmreinigung nochmals durch, nur weil an sich da streiten will? Aber ich hatte in Unterbewusstsein ein ganz schlimmes seelisches Gefühl.

Wach wurde ich in einem Nebenraum, konnte mich auch an nichts weiter erinnern, und dann kam irgendwann der neue Arzt rein, der sich immer noch nicht namentlich vorgestellt hatte und meinte, dass mit dem Darm scheinbar alles okay wäre, keine besonderen Auffälligkeiten und alles weitere würde im Bericht an den Hausarzt stehen.

Ich war noch etwas benommen, hörte somit nur mit halbem Ohr hin, sollte dann aber aufstehen und mein Mann könne mich mit nach Hause nehmen.
Auf dem Flur, wo ich noch recht wackelig entlang lief, stand auch der alte Arzt, von dem ich ja eigentlich dachte, untersucht zu werden, der hat aber weiter nichts gesagt, nur dass mein Mann halt sehen soll, dass ich nicht allein zum Auto gehe, da ich noch nicht wieder ganz auf dem Damm bin und noch ein Rest der Narkose in meinem Körper sei. Je mehr das Narkosemittel ganz aus meinen Körper war und es mir wieder besser war, desto mehr habe ich mich dann geärgert und ich war auch total enttäuscht, habe Vertrauen verloren. Zudem fühlte ich mich mit meinen Beschwerden nicht ernstgenommen.

Es hat mich jedenfalls schon sehr geärgert, dass mich ein ganz fremder anderer Arzt untersucht hat und das auch noch bei einer Darmspiegelung bei der man ohnehin oft noch ein großes Schamgefühl hat. Mein Hausarzt sagte später zu dem Bericht des Gastroenterlogen, dass der Befund nichts halbes und nichts ganzes sei.

Ich habe lange nachgedacht, ob man sich hätte beschweren sollen, an dem Tag, als die Darmspiegelung durchgeführt wurde oder nicht. Oder ob ich hätte hinterher noch mit dem eigentlichen Arzt, der ja der Praxisinhaber war, hätte sprechen sollen? Aber geändert hätte das ja auch nichts mehr.

Und ich frage mich, ob die Darmspiegelung nun richtig durchgeführt wurde oder nicht. Mein Vertrauen ist in die Ärzte mal wieder um einiges gesunken.
Sich wie im Akkord behandelt zu fühlen, das hinterlässt bei jedem irgendwann einen Vertrauensverlust.
Und das nicht nur nach dem Verhalten meines damaligen Arztes bei der Darmspiegelung.

Er hätte ja wenigstens zu mir mit in den Raum kommen können und mir den neuen Kollegen vorstellen können und sagen können, dass der Arzt bei mir die Darmspiegelung macht und sagen können, warum er es nicht selbst macht.
Ich kam mir schlecht behandelt vor, und bin auch jetzt noch, obwohl es schon einige Zeit her ist, sehr verärgert. Gerade wo ich jetzt erst mit jemandem sprach, der einen tollen Arzt gefunden hatte und außer sich war, als er von dem Verhalten des Gastroenterologen hörte.
Es gibt noch ganz viele andere Situationen bei Arztbesuchen, die einfach unter aller Kanone waren und die man scheinbar immer so hinnehmen muss, weil man sich ja in dem Moment auch nicht anders zu helfen weiß. Aber was muss man eigentlich alles hinnehmen? Und war das Verhalten des Gastroenterologen überhaupt richtig? Ich habe mich als Patientin einfach in dem Moment ausgeliefert und irgendwie seelisch misshandelt gefühlt.
Anders wäre es vielleicht in einem KH gewesen, aber es ärgert mich, da geht man zu einem Arzt, hat sich diesen Arzt bewusst ausgesucht wegen der Vertrauensfrage und dann das.
Vielleicht bin ich aber auch zu empfindlich? Aber darf man das nicht auch sein, wenn es um seine eigene Gesundheit geht?

Hätte gerne mal Eure Meinungen dazu gelesen.

MfG

Schneeleopardin


rio
Beiträge: 4589
Registriert: 02.03.2004, 08:22

Beitrag: # 23673Beitrag rio »

Hallo,

ich kann durchaus nachvollziehen, wie Du Dich gefühlt haben mußt. Bin ich doch ebenfalls eher vorsichtig, was Ärzte betrifft. Ich würde auf jeden Fall, solltest Du noch mal zu dem Gastroenterologen gehen, den "alten" Arzt darauf ansprechen, und wenn es nur für spätere Patienten hilfreich sein sollte, daß die Vorgehensweise nicht ganz so doll war. Selbst beim Ohrenarzt bekommt man gesagt, nun gehen Sie zu der und der Untersuchen mal zu Frau soundso oder Herrn soundso. So völlig anonym, finde ich jedenfalls nicht in Ordnung. Zur Untersuchung selbst kann man natürlich schwer etwas sagen, auch inwiefern der Hausarzt überhaupt entscheiden kann, ob die Untersuchung ok war.

GGF. noch einen weiteren Gastro aufsuchen und direkt fragen, wenn die Chemie stimmt, wer die Untersuchung machen wird.
Quarc
Beiträge: 2
Registriert: 28.03.2011, 11:13
Wohnort: Flensburg

Beitrag: # 25887Beitrag Quarc »

ohje, zum glück ist mir das noch nicht passiert.
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