Verdrängen bringt nichts, testen lassen ist wichtig

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

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Marc
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Verdrängen bringt nichts, testen lassen ist wichtig

Beitrag: # 24437Beitrag Marc »

Hallo,
ich bin ratlos, habe Unverständnis und weiss nicht wie ich noch helfen kann.
Nach einem langen Gespräch mit meiner Mutter hat sie mir das erste Mal die Wahreit erzählt warum ein Teil unserer Familie von Krankheit gezeichnet ist und viele Vorfahren jung gestorben sind. Und zwar leidet meine Tante, also ihre Schwester, an CH, jetzt da eindeutige Symptome erkennbar sind gibt es nichts mehr zu verleugnen. Meine Mutter selber hat Glück gehabt und ist keine Überträgerin, womit dann auch meine Geschwister und ich zum Glück verschont bleiben.

Mein Problem ist jetzt aber meine Kusine zu der ich ein gutes Verhältnis habe, wir sind beide 22 Jahre alt und sie ist eher wie eine Schwester als Kusine für mich.
Und zwar will sie sich nicht testen lassen. Ich selber habe HIV und weiss wie es ist mit Angst auf ein medizinisches Testergebnis zu warten. Ich kann mir nur vorstellen das bei einer Krankheit wie CH das Nichtwissen einen auf Dauer zermürben kann. Leider will sie davon nichts wissen, obwohl ich merke und sie ja auch sagt das sie jetzt schon bei kleinen Anzeichen wie was Fallenlassen etc. an Vorboten der Krankheit denkt, sie z.B. überzeugt ist die Krankheit zu haben wenn sie angebliche Symptome bei sich wahrnimmt.
Ich versuche sie zu überzeugen einen Test zu machen, denn die Sorgen vor ersten Anzeichen hat sie wie gesagt so oder so! Wenn sie CH nicht hat, ist sie mit einmal diese Sorgen los und kann sich um ihre Mutter kümmern und ihr eigenes Leben voranbringen und selbst wenn sie die CH geerbt hat, hat sie zumindest Gewissheit und kann versuchen ihr Leben so zu gestallten das sie noch viel machen und unternehmen kann. Ausserdem kann sie dann durch frühzeitige regelmässige Kontrollen beim Arzt besser und früher behandelt werden, es können vorbeugende Massnahmen getroffen werden um den Verlauf etwas zu mildern ( auch wenn ich weiss das es keine Heilung gibt).
Ich weiß das ich es leichter habe weil meine Infektion besser behandelt werden kann, aber wer weiß was die Zukunft bringt, sie ist noch so jung und wenn sie CH haben sollte und sich für Studien anmeldet und früh etwas macht vielleicht hat sie dann eine Chance das die Symptome milder auftreten werden und später beginnen!? Und was ist wenn sie mal Kinder will, haben die nicht ein Recht darauf zu erfahren ob sie eventuell gefährdet sind? Was meint ihr wie man jemandem deutlich machen kann das Verdrängen zu nichts führt??
Viele Grüsse, Marc


Flumi1984
Beiträge: 38
Registriert: 31.05.2009, 22:36
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Beitrag: # 24465Beitrag Flumi1984 »

Hey Marc!
Ich kann sehr gut verstehen, was du hier schreibst und ich habe für mich die selbe Ansicht wie du, doch geht jeder damit anders um. Meine Schwester (zu ihr habe ich keinen Kontakt) möchte sich nicht testen lassen. Ob ich es verstehe oder nicht, ich denke es ist ihr Ding und ihr Leben. Es gibt auch Studien an denen man teilnehmen kann ohne das man erfährt, ob man CH bekommt oder nicht.
Ich bin wirklich der Meinung, das jeder das selbst entscheiden sollte, denn jeder hat einen andere Auffassung von Richtig oder Falsch.
Ich selbst habe mich mit 18 testen lassen, weil es mir wichtig war, aber es war nicht so einfach und ganz ehrlich, ich wüsste nicht was ich getan hätte wenn ich positiv gewesen wäre. Leben und leben lassen... auch wenn es manchmal schwer ist nach zu vollziehen.
Greetz Katrin
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