Mein Leben ist einfach kaputt
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Mein Leben ist einfach kaputt
Hallo Leute, seit vielen Jahren plagt mich der Schwindel. Genaugenommen sind es nunmehr 18 Jahre. Vor 10 Jahren war ich genau deshalb im Krankenhaus. Da man nichts organisches fand, wurde es auf die Psyche und da wieder als generalisierte Angststörung beschrieben. Ich wurde mit Tabletten eingestellt und lebte damit. Es war nie weg, jedoch wurde es durch die Tabletten besser. Ich konnte meinen Job wieder ausüben. Jetzt 10 Jahre später wirken die Tabletten nicht mehr. Ich habe Diese auch reduzieren müssen. Bei der Reduktion, ich nahm Sertralin 150 mg morgens, hatte ich diverse Nebenwirkungen. Sehstörungen, schwindel, gangunsicherheit, Angst usw.
Jetzt bei 50 mg angekommen bin ich eigentlich nur noch ein Wrack. Ich kann kaum noch aus dem Haus. Schaffe nur das nötigste an Erledigungen. Ganz schlimm ist es im stehen und wenn mich dann noch jemand anspricht, dann denke ich, ich kippe jetzt um. Es ist als ob der Kreislauf wegsackt. Wenn ich gehe habe ich immer das Gefühl nach links gezogen zu werden. Das führt dazu, dass ich rechts beim laufen über alles mögliche stolpere. Es fällt auch anderen auf. Ich habe das Gefühl völlig schief im Raum zu sein.
Meine Partnerin hat natürlich kein Verständnis. Ich bin ein Waschlappen und es gibt auch andere Männer. Das ist noch das Harmlosere.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen beim absetzen von Psychopharmaka gemacht? Wird das wieder besser?
Ich bin männlich 40 Jahre alt.
Jetzt bei 50 mg angekommen bin ich eigentlich nur noch ein Wrack. Ich kann kaum noch aus dem Haus. Schaffe nur das nötigste an Erledigungen. Ganz schlimm ist es im stehen und wenn mich dann noch jemand anspricht, dann denke ich, ich kippe jetzt um. Es ist als ob der Kreislauf wegsackt. Wenn ich gehe habe ich immer das Gefühl nach links gezogen zu werden. Das führt dazu, dass ich rechts beim laufen über alles mögliche stolpere. Es fällt auch anderen auf. Ich habe das Gefühl völlig schief im Raum zu sein.
Meine Partnerin hat natürlich kein Verständnis. Ich bin ein Waschlappen und es gibt auch andere Männer. Das ist noch das Harmlosere.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen beim absetzen von Psychopharmaka gemacht? Wird das wieder besser?
Ich bin männlich 40 Jahre alt.
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Hallo Transporter,
Ich bin 53 und leide nach einem Vestibularisanfall seit 2002 unter Restschwindel, der psychogen verstärkt ist. Mittlerweile sind die Depressionen und Ängste schon fast schlimmer als der Schwindel. Das Wrack Gefühl kenne ich auch. Lebe mittlerweile mit Antidepressiva und Schlafmedikation. 25kg mehr Gewicht hat mich der Medikamentenwahnsinn schon gekostet. Ich habe aber eine verständnisvolle Frau, sonst weiss ich nicht wie ich es alleine schaffen sollte. Zur Zeit gehe ich auch wenig aus dem Haus, geniessen kann ich das Leben nur an einer Handvoll Tage im Jahr. Für einen Austausch stehe ich gerne zur Verfügung.
Gruss Thomas
Ich bin 53 und leide nach einem Vestibularisanfall seit 2002 unter Restschwindel, der psychogen verstärkt ist. Mittlerweile sind die Depressionen und Ängste schon fast schlimmer als der Schwindel. Das Wrack Gefühl kenne ich auch. Lebe mittlerweile mit Antidepressiva und Schlafmedikation. 25kg mehr Gewicht hat mich der Medikamentenwahnsinn schon gekostet. Ich habe aber eine verständnisvolle Frau, sonst weiss ich nicht wie ich es alleine schaffen sollte. Zur Zeit gehe ich auch wenig aus dem Haus, geniessen kann ich das Leben nur an einer Handvoll Tage im Jahr. Für einen Austausch stehe ich gerne zur Verfügung.
Gruss Thomas
Gruss Thomas
Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Hallo zusammen, weiß jetzt nicht ob ich Euch weiterhelfen kann, aber ich kann nur meine Erfahrungen schildern. Ich habe auch jahrelang unter Schwindel gelitten. Bei mir lag es v.a. an einem wurzelbehandelten Zahn. Bei einem Zahnherdtest wurde mir gesagt, dass ich niemals mehr gesund werden würde, wenn ich den Zahn nicht ziehen lassen würde. Ich habe diesen ziehen lassen und der Schwindel war weg. Danach habe ich noch entgiftet mit einer Ölziehkur und meinen Hals- und Schulterbereich mit einem Pro Relax Massagegerät massiert. Vielleicht wäre das ja auch eine Möglichkeit. Ich würde es Euch sehr wünschen, weil ich weiß wie es Euch geht. LG Andrea
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Vielen Dank für Eure antworten. An Zähne dachte ich auch schon aber mir wurde von Ärzten versichert, dass weder von der hws noch von den Zähnen schwindel entstehen kann.
Alles nicht schön.
Alles nicht schön.
Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Hallo nochmals,
mir wurde von den Ärzten auch versichert, dass weder von den Zähnen noch vom der HWS Schwindel entstehen kann. Aber das stimmt nicht! Lass doch einfach mal einen Zahnherdtest machen und vereinbare gleichzeitig einen Termin bei einem Osteopathen bzgl. Halswirbel. Also ich kann es Dir nur empfehlen. Bei mir hat das geholfen.
LG Andrea
mir wurde von den Ärzten auch versichert, dass weder von den Zähnen noch vom der HWS Schwindel entstehen kann. Aber das stimmt nicht! Lass doch einfach mal einen Zahnherdtest machen und vereinbare gleichzeitig einen Termin bei einem Osteopathen bzgl. Halswirbel. Also ich kann es Dir nur empfehlen. Bei mir hat das geholfen.
LG Andrea
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Liebe Andrea, vielen Dank. Zum Zahnarzt werde ich nochmals gehen, obwohl ich auch dauernd in Behandlung bin. Osteopathie bezahlt meine Krankenkasse leider nicht
Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Nur noch kurz zur Info: Der Zahnherdtest wird nicht vom Zahnarzt durchgeführt. Da musst Du in Richtung Heilpraktiker schauen. Alle Gute!
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Dann wird es schwer, denn auch das bezahlt meine Krankenkasse nicht.
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Ich bekomme seit Jahren Manualtherapie und Naturmoorpackungen gegen chron. Schwindel verschrieben, meine Therapeutin macht daraus einen etwas längeren Termin und streut Osteopathie ein. Nachfragen kostet nix.
Gruss Thomas
Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Mein Osteopath hat gemeint, dass manche Kassen die Therapie bezahlen. Also einfach mal anrufen und nachfragen. LG
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Osteopathie ist keine Leistung der BARMER und muss privat bezahlt werden.
Re: Mein Leben ist einfach kaputt
tzcobretti meint wohl, daß man einen Therapeuten suchen sollte, der Osteopathie beherrscht und einsetzt, aber nur die "normale" Kassenleistung abrechnet. Oder so.
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Vestibular
Hallo TzcoBretti und Transporter
ich machs kurz... ich hatte totalen vestibular Ausfall einseitig. heftigsten Schwindel usw.....hab ITK intratympanale kortikoidtherapie bekommen ... erkundigt euch! 100prozentige Heilung garantiert!
Hallo TzcoBretti und Transporter
ich machs kurz... ich hatte totalen vestibular Ausfall einseitig. heftigsten Schwindel usw.....hab ITK intratympanale kortikoidtherapie bekommen ... erkundigt euch! 100prozentige Heilung garantiert!
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Re: Mein Leben ist einfach kaputt
Hallo zusammen,
da ich selbst unter diesen Beschwerden gelitten habe, es mir aber mittlerweile schon viel besser geht, ist es mir wichtig, Euch zu erzählen, was mir letztlich am Besten geholfen hat. Vielleicht hilft es Euch auch:
Mein Leidensweg begann im Oktober 2016
Ich hatte immer häufiger Kopfschmerzen und ein schwankendes Gefühl. An einem Tag kam es mit einem Schlag und ging nicht mehr weg. Ich hatte 24h am Tag einen Schwankschwindel, mein Kopf fühlte sich aufgebläht an, Druck auf den Ohren und den Augen...die Symptome wurden immer schlimmer und es kamen weitere, wie Ohrenschmerzen, Sensibilitätsstörungen in den Armen und im Gesicht, totale Abgeschlagenheit und dann auch eben völlige Verzweiflung dazu. Ich fühlte mich wie in einem Strudel, aus dem ich nicht mehr rauskam. Ich erkrankte an einer Panikstörung, habe mich ständig gefühlt, als bin ich in mir selber gefangen, war innerlich total unruhig, habe ständig geweint.
In dieser Zeit war ich 2x im Krankenhaus, wo ich zu Beginn mit Spannungskopfschmerz entlassen wurde. Zahlreiche Untersuchungen brachten keine Ergebnisse. Erst als ich nach einem 112 Anruf einen anderen Neurologen in meinem Wohnzimmer hatte, fand ich zumindest einen Arzt, der mich ernst nahm.
Ich nehme seit Dezember 2016 Venlafaxin Retard von Heuman, seit Mai 16 in der Dosierung 150mg.
Die Nebenwirkungen sind ziemlich stark, daher nehme ich die Tabletten erst abends, um die Schlimmste Phase zu verschlafen.
Nun habe ich auch etliche Ärzte und Therapeuten durch:
HNO
Psychologe
Psychotherapeut
Kieferorthopäde (Weißheitsszähne gezogen)
Zahnarzt (Aufbiss-Schiene)
Optiker
Physio (Cranophaziale Therapie, Manuelle Therapie)
Ergo (Schwindeltraining, Bio- Feedback und Brain Lights)
Neurologe
und und und....
Was mir letztlich am Besten geholfen hat:
Ich habe mich viel belesen und bin nun an dem Punkt, dass es viel mit extremer Verspannung zu tun hat. Am Anfang habe ich 3x täglich progressive Muskelentspannung gemacht. Muss man zwar nicht so oft aber es ist wichtig, seinen Körper wieder besser wahrzunehmen. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich permanent angespannt bin. Erst, wenn ich mich darauf konzentriert habe, konnte ich Beine und Hände, eben auch den Kopf etwas locker machen. Das muss man sich aber antrainieren und es erfordert etwas Ausdauer. Außerdem war meine Atmung sehr flach. Ich habe regelmäßig Bauchatmungsübungen gemacht...das hat mir sehr geholfen.
Meine eigentlich Rettung ist für mich nun der Chiropraktiker. Ja, den muss man selber bezahlen aber mir hat es so viel Lebensqualität zurückgegeben...da sind mir die 55€ pro Behandlung egal (1x im Monat reicht völlig aus). Er mobilisiert regelmäßig meine Halswirbel. Er sagt, es geht immer einfacher...ich werde also von Mal zu Mal entspannter. Außerdem lockert er durch die Triggerpunktbehandlung viele Problemstellen. Er hat durch bloßes drücken eines Muskels in meinem Mund das Knacken in meinem Kiefer mit einem Mal fast vollständig beseitigt. Damit quäle ich mich schon seit Monaten rum und hatte auch spezielle Physiotherapien, die ich extra bezahlen musst. Ich trage meine Aufbiss-Schiene nun auch tagsüber. Das entlastet meinen Kiefer und ich presse nicht den ganzen Tag, was übrigens ein starker Auslöser meiner Kopfschmerzen ist....zumindest sind sie seit dem nicht mehr annähernd so belastend.
Es geht mir so viel besser. Ich weiß nicht, an was es nun genau liegt...Tabletten, Behandlungen, Zeit...aber es wird besser.
Bald will ich wieder anfangen mit Joggen...daran war nicht mehr zu denken.
Zusammengefasst:
- Bewusstsein entwickeln, ob man locker ist. Ich habe z.B. immer Fäuste gemacht, Beim sitzen hatte ich die Füße nur auf den Spitzen stehen, Schultern hochgezogen, Zähne gepresst,...all das kann man abstellen, wenn man es bewusst merkt
- Finde Dinge, die dich entspannen (bei mir hat Brain Lights geholfen...kann man googlen...hab ich bei der Ergotherapie gemacht, Aufbiss-Schiene tagsüber tragen, Chiropraktik, Puzzlen, Töpfern, Gartenarbeit, ja ich hab mir sogar ein Aquarium zugelegt )
- Versuchen, deine täglichen Aufgaben zu bewältigen, aber immer Pausen gönnen - auf keinen Fall einigeln...das macht es Schlimmer. Man muss sich ein Stück weit quälen
- Akzeptieren: Ich habe Monate lang darauf gewartet, dass es weggeht, hab ständig im Internet gelesen. Erst als ich mein "Schicksal" ein Stück weit akzeptiert habe, ging es mit der Besserung los. Es gibt immer Rückschläge und man verzweifelt...will aufgeben...aber das ist keine Option...das war es zumindest für mich nie. Man sollte sich auch über kleinere Fortschritte freuen, das hilft, weiter zu machen. Ich bin immer noch glücklich, dass ich vor ca. 6 Monaten das erste mal wieder ein Lied laut mitsingen konnte. Das konnte ich vorher nie, da der Druck auf den Kopf zu groß war. Mittlerweile gehe ich wieder allen Leuten mit meinem Geträller auf die Nerven.
Der Schwindel ist fast weg...ich vergesse das bisschen, was noch da ist, meistens.
Ich habe noch eine Therapieform entdeckt, die es in meiner Umgebung leider nicht gibt. Aber ich glaube, die ist bestimmt gut. Sie heißt Sensomotorische Körpertherapie nach Pohl.
Bitte gebt nicht auf. Sucht so lange, bis Ihr Euren Weg gefunden habt. Ich war oft verzweifelt und dachte: So kann ich nicht leben...aber mittlerweile kann ich wieder leben...so richtig mit Freude. Und wenn es dann mal einen Tag schlechter ist, denk ich mir: Hmm...schlechter Tag heute...aber es kommt auch wieder ein Guter. Und der ist dann meistens schon am Nächsten da.
Und noch was zu der verständnislosen Ehefrau: Es ist für Angehörige immer schwer, mit so was umzugehen. Aber das setzt Dich wahrscheinlich noch mehr unter Druck. Und das macht alles noch Schlimmer. Sei hier ein Stück weit egoistisch und konzentriere Dich auf Dich. Du wirst nicht gesund, wenn Du noch diese Sorge an der Backe hast. Wenn sie das nicht versteht, dann muss sie sich eben einen anderen suchen. Du brauchst Unterstützung und keine Vorwürfe.
da ich selbst unter diesen Beschwerden gelitten habe, es mir aber mittlerweile schon viel besser geht, ist es mir wichtig, Euch zu erzählen, was mir letztlich am Besten geholfen hat. Vielleicht hilft es Euch auch:
Mein Leidensweg begann im Oktober 2016
Ich hatte immer häufiger Kopfschmerzen und ein schwankendes Gefühl. An einem Tag kam es mit einem Schlag und ging nicht mehr weg. Ich hatte 24h am Tag einen Schwankschwindel, mein Kopf fühlte sich aufgebläht an, Druck auf den Ohren und den Augen...die Symptome wurden immer schlimmer und es kamen weitere, wie Ohrenschmerzen, Sensibilitätsstörungen in den Armen und im Gesicht, totale Abgeschlagenheit und dann auch eben völlige Verzweiflung dazu. Ich fühlte mich wie in einem Strudel, aus dem ich nicht mehr rauskam. Ich erkrankte an einer Panikstörung, habe mich ständig gefühlt, als bin ich in mir selber gefangen, war innerlich total unruhig, habe ständig geweint.
In dieser Zeit war ich 2x im Krankenhaus, wo ich zu Beginn mit Spannungskopfschmerz entlassen wurde. Zahlreiche Untersuchungen brachten keine Ergebnisse. Erst als ich nach einem 112 Anruf einen anderen Neurologen in meinem Wohnzimmer hatte, fand ich zumindest einen Arzt, der mich ernst nahm.
Ich nehme seit Dezember 2016 Venlafaxin Retard von Heuman, seit Mai 16 in der Dosierung 150mg.
Die Nebenwirkungen sind ziemlich stark, daher nehme ich die Tabletten erst abends, um die Schlimmste Phase zu verschlafen.
Nun habe ich auch etliche Ärzte und Therapeuten durch:
HNO
Psychologe
Psychotherapeut
Kieferorthopäde (Weißheitsszähne gezogen)
Zahnarzt (Aufbiss-Schiene)
Optiker
Physio (Cranophaziale Therapie, Manuelle Therapie)
Ergo (Schwindeltraining, Bio- Feedback und Brain Lights)
Neurologe
und und und....
Was mir letztlich am Besten geholfen hat:
Ich habe mich viel belesen und bin nun an dem Punkt, dass es viel mit extremer Verspannung zu tun hat. Am Anfang habe ich 3x täglich progressive Muskelentspannung gemacht. Muss man zwar nicht so oft aber es ist wichtig, seinen Körper wieder besser wahrzunehmen. Ich habe irgendwann gemerkt, dass ich permanent angespannt bin. Erst, wenn ich mich darauf konzentriert habe, konnte ich Beine und Hände, eben auch den Kopf etwas locker machen. Das muss man sich aber antrainieren und es erfordert etwas Ausdauer. Außerdem war meine Atmung sehr flach. Ich habe regelmäßig Bauchatmungsübungen gemacht...das hat mir sehr geholfen.
Meine eigentlich Rettung ist für mich nun der Chiropraktiker. Ja, den muss man selber bezahlen aber mir hat es so viel Lebensqualität zurückgegeben...da sind mir die 55€ pro Behandlung egal (1x im Monat reicht völlig aus). Er mobilisiert regelmäßig meine Halswirbel. Er sagt, es geht immer einfacher...ich werde also von Mal zu Mal entspannter. Außerdem lockert er durch die Triggerpunktbehandlung viele Problemstellen. Er hat durch bloßes drücken eines Muskels in meinem Mund das Knacken in meinem Kiefer mit einem Mal fast vollständig beseitigt. Damit quäle ich mich schon seit Monaten rum und hatte auch spezielle Physiotherapien, die ich extra bezahlen musst. Ich trage meine Aufbiss-Schiene nun auch tagsüber. Das entlastet meinen Kiefer und ich presse nicht den ganzen Tag, was übrigens ein starker Auslöser meiner Kopfschmerzen ist....zumindest sind sie seit dem nicht mehr annähernd so belastend.
Es geht mir so viel besser. Ich weiß nicht, an was es nun genau liegt...Tabletten, Behandlungen, Zeit...aber es wird besser.
Bald will ich wieder anfangen mit Joggen...daran war nicht mehr zu denken.
Zusammengefasst:
- Bewusstsein entwickeln, ob man locker ist. Ich habe z.B. immer Fäuste gemacht, Beim sitzen hatte ich die Füße nur auf den Spitzen stehen, Schultern hochgezogen, Zähne gepresst,...all das kann man abstellen, wenn man es bewusst merkt
- Finde Dinge, die dich entspannen (bei mir hat Brain Lights geholfen...kann man googlen...hab ich bei der Ergotherapie gemacht, Aufbiss-Schiene tagsüber tragen, Chiropraktik, Puzzlen, Töpfern, Gartenarbeit, ja ich hab mir sogar ein Aquarium zugelegt )
- Versuchen, deine täglichen Aufgaben zu bewältigen, aber immer Pausen gönnen - auf keinen Fall einigeln...das macht es Schlimmer. Man muss sich ein Stück weit quälen
- Akzeptieren: Ich habe Monate lang darauf gewartet, dass es weggeht, hab ständig im Internet gelesen. Erst als ich mein "Schicksal" ein Stück weit akzeptiert habe, ging es mit der Besserung los. Es gibt immer Rückschläge und man verzweifelt...will aufgeben...aber das ist keine Option...das war es zumindest für mich nie. Man sollte sich auch über kleinere Fortschritte freuen, das hilft, weiter zu machen. Ich bin immer noch glücklich, dass ich vor ca. 6 Monaten das erste mal wieder ein Lied laut mitsingen konnte. Das konnte ich vorher nie, da der Druck auf den Kopf zu groß war. Mittlerweile gehe ich wieder allen Leuten mit meinem Geträller auf die Nerven.
Der Schwindel ist fast weg...ich vergesse das bisschen, was noch da ist, meistens.
Ich habe noch eine Therapieform entdeckt, die es in meiner Umgebung leider nicht gibt. Aber ich glaube, die ist bestimmt gut. Sie heißt Sensomotorische Körpertherapie nach Pohl.
Bitte gebt nicht auf. Sucht so lange, bis Ihr Euren Weg gefunden habt. Ich war oft verzweifelt und dachte: So kann ich nicht leben...aber mittlerweile kann ich wieder leben...so richtig mit Freude. Und wenn es dann mal einen Tag schlechter ist, denk ich mir: Hmm...schlechter Tag heute...aber es kommt auch wieder ein Guter. Und der ist dann meistens schon am Nächsten da.
Und noch was zu der verständnislosen Ehefrau: Es ist für Angehörige immer schwer, mit so was umzugehen. Aber das setzt Dich wahrscheinlich noch mehr unter Druck. Und das macht alles noch Schlimmer. Sei hier ein Stück weit egoistisch und konzentriere Dich auf Dich. Du wirst nicht gesund, wenn Du noch diese Sorge an der Backe hast. Wenn sie das nicht versteht, dann muss sie sich eben einen anderen suchen. Du brauchst Unterstützung und keine Vorwürfe.