Halli hallo,
ich könnte wirklich eine Rückmeldung gebrauchen…
ich war heute nach ein paar Wochen wieder meine Mutter besuchen (wir haben eine anstrengende zeit hinter uns, ich brauchte etwas Abstand). Schlug ihr dann einen Spaziergang vor, das mag sie ja
Wir also los. Innerhalb ein paar Wochen hat sich das Gangbild meiner Mutter stark verschlechtert, und auch allgemein die Bewegungsunruhe. Sie war aber auch wieder mal recht fürsorglich und herzlich, lachte ganz süß … das alles war lange nicht der Fall. Wir sprachen sogar ein wenig darüber, was es in meinem Leben so Neues gibt und sie antwortete darauf mit Gegenfragen oder Einwänden, die Sinn ergeben (ist schon lange nicht mehr der Fall gewesen). Also ein ganz gelungenes Treffen.
Auf dem Rückweg kam es wie es kommen musste; wir kamen auf das Thema der Unterbringung zu sprechen. Meine Mutter möchte seit ca. einem Jahr in ein „normales“ Pflegeheim ins sogenannte „Service Wohnen“: Kleines Zimmer, Balkon, Mahlzeiten im Speisesaal. Als wir uns die Räumlichkeiten angeschaut haben, sagte der Herr uns deutlich, hier wäre keine Pflege drin, nur das Wohnen, die Mahlzeiten und eben die Teilnahme an den Aktivitäten. Das Pflegeheim hat aber noch andere Stationen, je nach Pflegeaufwand. Mir wurde „die Pflegeeinrichtung im Zentrum“ in Bad Nenndorf empfohlen, da diese auf CH- Patienten spezialisiert ist. Leider erst, nachdem wir uns das „normale“ Pflegeheim angeschaut hatten … In diesem steht sie übrigens auf der Warteliste. Ich habe vor einiger Zeit mal dort angerufen, um nach dem aktuellen Stand zu fragen. Hier wurde deutlich, dass die Aufnahme dort eher weniger nach der Warteliste läuft, sondern mehr nach „wer zum richtigen Zeitpunkt anruft kriegt den Zuschlag.“ Das hatte ich ihr auch gesagt. Sie möchte unbedingt in das „normale Pflegeheim“, freut sich drauf, auch wenn der Umzug ihr (jetzt schon seit einem Jahr!!) großen Stress zu bereiten scheint. Nach Bad Nenndorf möchte sie auf keinen Fall, das wäre ihr viel zu weit weg von zu Hause (auf Nachfrage: auch zwanzig Minuten sind zu weit weg von ihrer Heimatstadt). Sie rechnet einfach weiterhin fest damit, dass die vom Pflegeheim sich bald melden werden und sie dann Umziehen kann. Dies wird allen Anscheins nach aber nicht passieren, erst recht nicht in naher Zukunft... Meine Nachfrage, ob sie denn selbst mal dort angerufen habe, verneinte sie. Das in Bad Nenndorf viel besser für sie gesorgt werden könnte sei ihr egal. Auch wenn sie irgendwann nicht mehr in die Stadt gehen kann, liegt sie trotzdem lieber in ihrer Heimatstadt im Pflegeheim. Mein Gefühl sagt mir, dass die Unterbringung im oben beschriebenen "normalen"Pflegeheim nicht die richtige Lösung wäre. Andererseits, wenn sie sich das so wünscht... Meine Mutter ist gleichzeitig aber nicht mehr imstande, ihre Lage richtig zu überblicken, einzuschätzen und die verschiedenen Punkte abzuwiegen.
Ihrem Betreuuer gegenüber habe ich das Thema schon häufiger angeschnitten, er könne ihr die Klinik vielleicht auch nochmal schmackhaft machen. Hier erhalte ich keine Antwort.
Mich macht das wahnsinnig. Jetzt, während ich das hier nun so aufschreibe, kommt mir der Gedanke, dass ich die wenige bin, die loslassen, akzeptieren und ihre Selbstbestimmtheit meiner Mutter zulassen muss. Es ist sehr schwer. Bei allem auch immer die Waage halte zwischen für- mich- selbst- sorgen und mich für sie reinhängen, viel kraft und Energie aufwenden für Dinge, die am Ende gar nicht gesehen werden. Durch die eigene CH- Erkrankung muss ich dringend auf mich selbst achten, mich schonen … gerade nach den letzten anstrengenden Monaten.
Ich habe hier schon soviel von vorübergehenden stationären Aufnahmen gelesen bezüglich richtiger medikamentöser Einstellung und dem Besprechen, wie es danach weitergeht… weiß jemand, ob es diese Möglichkeiten noch gibt? An wen ich mich wenden kann?
Ich denke, dass die Medikation dringend überdacht werden sollte, kenne mich aber als Laie natürlich nicht als. Zzt. Nimmt sie morgens und abends je eine Nitoman 25mg und Abends noch eine Paroxedura 30mg. Kennt sich jemand damit aus oder kann was dazu sagen?
So, ich denke, es hat vielleicht schon wieder etwas geholfen, das ganze Treffen heute wieder von der Seele zu schreiben. Ich hoffe auf Antworten und Ideen…
Lasst es euch gut gehen!
Stationäre Unterbringung (auf Zeit?)
Moderator: Moderatoren
Re: Stationäre Unterbringung (auf Zeit?)
Ich antworte jetzt nur kurz, da so spät. Ich würde das normale Pflegeheim nicht empfehlen, das es zu Problemen zwischen den "normalen" Patienten und den Choreakranken durch die unterschiedliche Verhaltensweise kommen kann. Und wahrscheinlich auch wird. Oft wird der Choreakranke dann mehr oder weniger von den anderen isoliert.
Manchmal muss man etwas tricksen, und vielleicht sagen, daß das von der Mutter gewünschte Heim keine Patienten mehr aufnimmt, da voll belegt, und wegen der Corona, zum Beispiel.
Manchmal muss man etwas tricksen, und vielleicht sagen, daß das von der Mutter gewünschte Heim keine Patienten mehr aufnimmt, da voll belegt, und wegen der Corona, zum Beispiel.
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !
Re: Stationäre Unterbringung (auf Zeit?)
Hallo Udo, danke für die Rückmeldung. Das zurecht- kommen mit den anderen BewohnerInnen ist ein interessanter und total wichtiger Punkt, den es auch zu beachten gilt.
Ich habe übrigens ein paar Tage später von meiner Mutter eine Nachricht bekommen, sie möchte sich das von mir "bevorzugte" Pflegeheim mal anschauen. Darüber hatte sie auch schon ihren Betreuer informiert. Ich war ganz von den Socken und habe mich darüber sehr gefreut. Ich habe mir dann nochmal die Website zu dem betroffenen Heim angeschaut und bei google Maps geschaut, leider ist die Entfernung doch weiter als ich es in erinnerung und ihr auch kommuniziert hatte - ca 45. min Fahrt. Dieser Umstand ändert meine Meinung keines Wegs, könnte es aber schwieriger machen, dass Heim meiner Mutter weiterhin schmackhaft zu machen.
Evtl. würde es auch schon reichen, ihr die Fahrt dorthin zum anschauen irgendwie so angenehm zu gestalten, dass ihr die Entfernung nicht so weit weg vorkommt. Ich glaube, hier zählt am Ende sowieso nur die Erinnerung an das Gefühl zur Fahrt, nicht die benötigte Zeit an sich
Udo, du hast immer so tolle Ideen, was das "tricksen" angeht... Fällt dir hier etwas ein? Schlimmsten Falls könnte der Betreuuer doch mit einer Zwangsmaßnahme argieren, oder? Aber wer möchte denn sowas
Ich habe übrigens ein paar Tage später von meiner Mutter eine Nachricht bekommen, sie möchte sich das von mir "bevorzugte" Pflegeheim mal anschauen. Darüber hatte sie auch schon ihren Betreuer informiert. Ich war ganz von den Socken und habe mich darüber sehr gefreut. Ich habe mir dann nochmal die Website zu dem betroffenen Heim angeschaut und bei google Maps geschaut, leider ist die Entfernung doch weiter als ich es in erinnerung und ihr auch kommuniziert hatte - ca 45. min Fahrt. Dieser Umstand ändert meine Meinung keines Wegs, könnte es aber schwieriger machen, dass Heim meiner Mutter weiterhin schmackhaft zu machen.
Evtl. würde es auch schon reichen, ihr die Fahrt dorthin zum anschauen irgendwie so angenehm zu gestalten, dass ihr die Entfernung nicht so weit weg vorkommt. Ich glaube, hier zählt am Ende sowieso nur die Erinnerung an das Gefühl zur Fahrt, nicht die benötigte Zeit an sich
Udo, du hast immer so tolle Ideen, was das "tricksen" angeht... Fällt dir hier etwas ein? Schlimmsten Falls könnte der Betreuuer doch mit einer Zwangsmaßnahme argieren, oder? Aber wer möchte denn sowas
Re: Stationäre Unterbringung (auf Zeit?)
Hier, wo Kaja ist , sind auch einige Patienten, wo die Angehörigen recht weit weg wohnen. Ich würde auf die 45 Minuten Fahrzeit gar nicht hinweisen. Einfach hinfahren, unterwegs irgendwas reden, Radio anmachen, was zum knabbern mitnehmen, was isst die Mutter den gerne?, ein bißchen die Gegend bestaunen, und schon ist man da! Das Heim ist auf jeden Fall ganz toll, und was sie dort alles machen kann!
Womöglich ist es sogar ganz gut, wenn das Heim nicht so nahe dran ist, dann kommt man nicht in Versuchung, jeden Tag dort hin zu fahren. Ich war ja Anfangs auch von Kaja 400km weg. Und bin dann später hier hin gezogen. Ich habe sie dann erst einmal jeden Tag besucht, bis ich plötzlich Abends anfing zu zittern vor Erschöpfung. 12 Stunden Tage. Dann hatte ich die Notbremse gezogen. 3 Tage in der Woche Besuch. Aber ich habe es ja auch nur fast um die Ecke.
Womöglich ist es sogar ganz gut, wenn das Heim nicht so nahe dran ist, dann kommt man nicht in Versuchung, jeden Tag dort hin zu fahren. Ich war ja Anfangs auch von Kaja 400km weg. Und bin dann später hier hin gezogen. Ich habe sie dann erst einmal jeden Tag besucht, bis ich plötzlich Abends anfing zu zittern vor Erschöpfung. 12 Stunden Tage. Dann hatte ich die Notbremse gezogen. 3 Tage in der Woche Besuch. Aber ich habe es ja auch nur fast um die Ecke.
Abends geht die Sonne unter, morgens geht sie wieder auf !