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Hilflos...

Verfasst: 07.03.2008, 09:51
von Katta

Hallo,
ich habe diese Seite durch meinen Freund kennen gelernt, bei dem im Sommer letzten Jahres durch einen Test CH festgestellt wurde. Wir kennen uns noch nicht so lange. Als ich erfuhr, dass er diese Krankheit in sich trägt, war ich zunächst tief geschockt - aber es war trotzdem für mich keine Frage, in dieser schwierigen Lebensphase zu ihm zu stehen. Ich habe in euren Beiträgen immer wieder gelesen, wie wichtig es ist, gesund zu leben - dass das auch den Krankheitsverlauf hinauszögern kann. Mein Freund weiß natürlich auch, dass ein "gesunder Lebenswandel" sehr wichtig für ihn ist. Nun musste ich vor ein paar Tagen feststellen, dass mein Freund (trockener Alkoholiker) wieder angefangen hat zu trinken. Ich war und bin sehr verzweifelt - und habe sehr viele Gespräche mit ihm geführt...aber er trinkt weiter. Ich habe selbst so viele eigene Probleme (schwer erkrankten Sohn und Trennung) - dass ich mir nicht auch dieses noch aufladen kann. Alles Versuche, ihn dazu zu bewegen, sich bei AA zu melden, schlugen bisher fehl. Er weiß selbst, dass sein Alkoholkonsum auch im Hinblick auf seine Erkrankung nicht gut ist - und ich weiß nicht, was ich tun soll ?...ich bin ziemlich verzweifelt. Die Krankheit ist schon schlimm genug - und nun geht er so mit seinem Körper um...Ich habe Angst davor, dass sich evtl. Veränderungen in seinem Wesen, bedingt durch CH, nun durch den Konsum verstärken bzw. beschleunigt werden. Mein Sohn wird immer meine Hilfe benötigen - ein Leben lang - und bei meinem Freund würde es auf das gleiche hinaus laufen. Ich bin hin und her gerissen zwischen Mitgefühl, Verantwortungsgefühl, Hilflosigkeit und Vernunft.
Ich denke, dass ich mich trennen muss...damit ich nicht zugrunde gehe.
Aber ich hätte natürlich auch Schuldgefühle, dass ich ihn jetzt hängen lasse...er hat sonst niemanden...seine "Familie" weiß um seine Krankheit, da seine Mutter auch daran verstorben ist. Aber seine Geschwister "ignorieren" diese Krankheit, haben sich auch nicht testen lassen...und meinen, dass er damit klar kommen muss...Ich bin ziemlich verzweifelt.

Verfasst: 08.03.2008, 19:02
von Inge
Hallo und willkommen, Katta. Du wirst hier sicher gute Antworten erhalten,aber solch schwere Entscheidung wie es bei Euch weitergehen soll, muß man leider immer allein treffen... Du bist ja für Deinen Sohn da, ein Leben lang wie Du schreibst. Soll ich ehrlich sein? Ich glaube, das schafft kein Mensch, zusätzlich ein CH-kranker. Dann gehst eher Du kaputt. Du weißt, da kann noch einiges kommen, Du wärst nicht nur für die körperliche Hilfe zuständig, nein, auch die gesamte seelische Last. Ich denke, Du solltest diese ignorante Familie Deines Freundes konfrontieren wie es weitergehen soll. Deshalb kannst Du ja weiter mit ihm befreundet sein, aber alles was dazu gehört an Unterstüzung UND Dein Sohn?? Nein, kann keiner schaffen. Übrigens das Alkoholproblem Deines Freundes KANN evtl. auch auf die Krankheit zurückzuführen sein. Ich wills nicht runterspielen, aber die CH-Kranken sind im eigenen Körper gefangen. Alles Liebe erstmal. Inge

Verfasst: 08.03.2008, 20:12
von Elliemi
Hallo Katta, ich bin auch ehrlich, wenn du schon über eine Trennung nachdenkst, tue es. Ich habe zusammen mit meiner Mutter meinen Vater gepflegt, das ist kein Zuckerschleken! Abgesehen von der Chorea kann ein Alkoholiker nur sich selber helfen und zieht seine Umgebung mit herunter. Mein Schwager ist trokengelegter Alkoholiker, auch der hat mal gesagt, ein Alkoholiker hört erst auf, wenn er keinen mehr hat, der ihn unterstützt! Bei deinem Freund steht erstmal der Alkohol im Vordergrund, das muss er bewältigen, du kannst ihm dabei nicht helfen.
Dein Sohn ist dein Kind, da bist du als Mutter gefordert. Aber vielleicht hält das Leben noch einen Partner für dich bereit, der dich bei der Pflege deines Sohnes unterstützt?

LG Elliemi

Verfasst: 10.03.2008, 19:57
von Udo
Hallo Katta

Kurzum, siehe zu, das Du Dich schützt.

Reden ist in der momentanen Phase Deines Freundes sinnlos.

Udo