dem Gesundheitssystem hilflos überlassen.

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Laborratte
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Registriert: 31.08.2009, 13:00

dem Gesundheitssystem hilflos überlassen.

Beitrag: # 22624Beitrag Laborratte »

Hallo

ich bin die Neue.. und weiß wirklich nicht mehr weiter.
Ich stehe unserem Gesundheitssystem inzwischen ziemlich hilflos und unendlich wütend gegenüber und das obwohl ich nicht einmal selbst betroffen bin, sondern mein Lebensgefährte.

Angefangen hat die Geschichte letzten September - ein einfacher Bruch im Fuß dann gab es einen Gipsverband und nach vier Wochen die Anweisung zu laufen -- der Bruch war anscheinend nicht gut verheilt, wieder ab ins Krankenhaus, dann folgte eine kleine OP mit Golddrähten um die Fußknochen zu fixieren - auch dieses scheint nicht wirklich gehalten zu haben - ob das jetzt eine fachgerechte Behandlung war, lasse ich mal vollkommen offen.

Dann Ende Juli dieses Jahres jemand der die Fehlstellung des Fußes korrigieren wollte, diverse Platten im Fuß verschraubt - Hoffnung in Sicht, endlich wieder mehr als 50 m ohne Schmerzen laufen ..
Dann der OP-Tag im Krankenhaus - ich hatte versprochen da zu sein, wenn er aufwacht -- der Patient war nicht auffindbar, weder auf Station noch auf der Wachstation noch auf der Intensivstation, eine Stunde später dann doch - o.k das kann alles passieren, er ist da, ansprechbar und fröhlich. Das war für mich unendlich wichtig.
2. Tag - keine Vorkommnisse - alles fein :-)
3. Tag 1. Dekubitus am Steissbein, auch das noch im Rahmen dessen was ich bei einem 130 kg Mann nicht für gut aber für möglich halte,
was ich allerdings bei allem Verständnis für das pflegende Personal für unverständlich halte ist die fehlende Hilfestellung bei der Körperhygiene, er stank nach altem Blut und OP zum Steinerweichen und wer kann sich nun mal in einem postoperativen Zustand kaum selbst pflegen, da zum aktuellen Problem noch ein stark ausgeprägter Rigor der rechten Körperhälfte durch lang bekanntes Parkinson dazu kommt.
Natürlich helfe ich ihm gern - aber ist das nicht Aufgabe des Pflegepersonals?
4. Tag 2. Dekubitus am Steissbein
5. Tag nässende Entzündung an den OP-Narben -
Kommentar des Stationsarztes "das kann schon mal passieren"
Schichtwechsel am 6. Tag -endlich fachgerechte Behandlung der Dekubiti
dann nach 14 Tagen Entlassung mit nicht voll verheilten OP-Narben, mit der Aufforderung sich die Fäden am nächsten Tag beim Orthopäden ziehen zu lassen und sofort bei der Hausärztin vorstellig zu werden.
Und das mit jemandem im Rollstuhl ohne Taxenschein von der Krankenkasse..
Hausarzt mit diversen Empfehlungen zur tagtäglichen Pflege und Medikamentierung ....
Orthopäde mit der Bitte in einer Woche wiederzukommen.
Allerdings mit einem Rezept für Lymphdränage, die allerdings auch erst für Hausbesuche ausgestellt, nachdem ich in der Praxis ziemlich laut geworden bin.
Letzte Woche dann Fädenziehen -danach immer mehr nässende Wundränder .. Blut
Unwissend, das der Hausarzt durchaus eine tägliche Wundversorgung verordnen kann - haben wir das dann selbst gemacht, bis ich Anfang dieser Woche gestreikt habe weil ich nicht beurteilen kann und will ob der Heilungsverlauf im Rahmen des Gesunden und normalen liegt.
Die Hausärztin kam dann nach längeren Diskussionen warum der Patient nicht bei ihr in der Praxis erscheinen kann.
Sie hat nocheinmal Fäden aus der Naht entfernt ..
befand allerdings, das er gute häusliche Pflege bekommt und damit alles gut sei. - Danke für das Kompliment .......
Also immer wieder desinfiziert - sterile Verbände
und gestern abend erfahre ich von einer Bekannten, das solchen Fällen die Wundversorgung DURCHAUS verordnet werden kann und es nicht uns selbst überlassen bleibt sich darum zu kümmern.
Heute nochmal zum Orthopäden, da es meinem Lebensgefährten jetzt auch langsam unheimlich wurde, das die Wunden nicht wirklich gut heilen und immer noch nässen.
Von dort der Auftrag sich so schnell als irgend möglich wieder in der Klinik (sind ja nur 50 km bis dahin) vorzustellen, da auch dem Orthopäden der Heilungsverlauf suspekt wurde.
Und dort ist niemand telefonisch zu erreichen ...

ich weiß wirklich nicht mehr wo ich mir Hilfe holen kann, damit dieses gesammelte Chaos für den Betroffenen gut endet ...


rio
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Beitrag: # 22629Beitrag rio »

Vor allem würde ich mal Bekannte fragen, ob sie nicht Erfahrungen der Fachrichtung (positive!) mit anderen Krankenhäusern haben. Es gibt ja meist bestimmte Abteilungen eines Krankenhauses, die gute Arbeit leisten, dafür aber in anderen Bereichen besser nicht zum Zuge kommen sollten.
Laborratte
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Beitrag: # 22640Beitrag Laborratte »

Danke Rio

er geht morgen wieder in die Klinik - ich hoffe das wir da zumindest jetzt eine gangbare Marschrichtung bekommen

und das nächste Krankenhaus mit leidlich gutem Ruf in dieser Fachrichtung, von dem wir wissen, das einen leidlich guten Ruf hat ist 120 km weit weg, das ist nicht wirklich eine Lösung.

und das in dem er ist/war hat einen verflucht guten Ruf - auch in dieser Fachabteilung ..

Was mich im Moment am meisten stresst ist, das es anscheinend niemanden gibt der sich mit dem Patienten hinsetzt "Das und das ist zu tun" und auf "das und das und das" haben sie Anspruch -
wir machen uns schon laienhaft immer Listen wonach wir fragen wollen - es fehlt doch immer etwas .

Liebe Grüße die Ratte
rio
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Beitrag: # 22642Beitrag rio »

Das mit der Liste ist eine gute Sache, denn man ist doch immer nervös und vergißt mit Sicherheit die Hälfte der Fragen, die man stellen wollte.

Zum Ruf des ausführenden Krankenhauses, kann ich nur sagen, ups.

Tja, so ein Ansprechpartner wäre vielleicht jemand von der Krankenkasse? Sonst vile mir da nicht wirklich jemand ein.
Laborratte
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Beitrag: # 22644Beitrag Laborratte »

Hi Rio
rio hat geschrieben: Zum Ruf des ausführenden Krankenhauses, kann ich nur sagen, ups.
Der Qualitätsbericht (allerdings aus 2006) sieht für mich hervorragend aus -- Infektionen in dem Bereich kleiner 0,5% (bei 5000 Patienten per annum) Dekubiti kleiner 1%
und eben der Ruf, der ihnen vorrauseilt ..
Der Doc bei dem wir den 3. Anlauf auf fachgerechte Behandlung genommen hatten, (das ist die Klinik, die 120 km weit weg ist) hat uns ausdrücklich dieses Krankenhaus (an dem er nicht arbeitet und nicht beteiligt ist6) empfohlen ..
und anschließend haben wir uns dann etwas schlau gemacht -was an dem Ergebnis jetzt auch nichts ändert.

rio hat geschrieben: Tja, so ein Ansprechpartner wäre vielleicht jemand von der Krankenkasse? .
Ich bin inzwischen soweit, das ich die Krankenkasse auf ihr veröffentlichtes Infomaterial "wir übernehmen folgende Kosten" aufmerksam mache -
Warum soll jemand, der im Rollstuhl sitzt (Unterarmgehhilfen sind für ihn auf Grund des rechtsseitigen Rigors nur auf Kurzstrecken in der Wohnung sinnvoll und einsetzbar) nicht mobilitätseingeschränkt sein ..?
Identisches gilt für die Bezahlung der Hausbesuche zur Lymphdrainage..
und und und ..

Ich bin wirklich kurz davor einen befreundeten Anwalt einzuschalten (darf ich nicht, da mein Lebensgefährte nur das Mandat erteilen darf, nicht ich) - das macht meinen Liebsten aber auch nicht gesund.
Und darum geht es doch ......
rio
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Beitrag: # 22646Beitrag rio »

Manchmal muß man eben mit der Keule (Anwalt) drohen.

Nicht umsonst gibt es auf Patientenrecht spezialisierte Anwälte.

Gesund macht es ihn wohl nicht, stimmt, aber vielleicht baut es auf...
Laborratte
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Beitrag: # 22649Beitrag Laborratte »

oder bringt die richtigen Steine ins Rollen

Danke Rio

heute um 16.00 wissen wir hoffentlich mehr

dieses Mal eine volle DIN A4 Seite an Fragen ..
rio
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Beitrag: # 22650Beitrag rio »

Na, dann viel Erfolg! Und nicht abwimmeln lassen mit Allgemeinplätzen...
Laborratte
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Beitrag: # 22651Beitrag Laborratte »

Danke!


Er bleibt jetzt erst einmal im Krankenhaus

die Aussichten gehen von - kann ja noch werden wenn professionell versorgt wird über Hauttransplantationen oder neue Wundnähte bis hin zum Entfernen der eingesetzten Platten und damit irreparabelen bleibenden Schäden.
Quintessens des Ganzen .. irgendwie ist dieser Problempatient selbst schuld - o.k, das ist auch ne Ansage.
Ich werde mir am WE noch eine Patientenverfügung von meinem Besten unterschreiben lassen und nach Rat eines Freundes (Anwalt) die Herausgabe der Krankenakte fordern, wenn möglich Kopien machen, wenn nicht eine handschriftliche Zusammenfassung anfertigen und diese dann erst einmal einem Patientenombudsmann zustellen ..
..
Ich weiß im Moment wirklich nicht mehr wohin mit meiner Wut und meiner Angst...

danke
rio
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Beitrag: # 22655Beitrag rio »

Wo hast Du denn die Patientenverfügung her? Ich finde nur diese Textbausteine und das ist doch ziemlich mühselig.

Selbst Schuld, na logisch, was auch sonst...
Laborratte
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Beitrag: # 22657Beitrag Laborratte »

rio hat geschrieben:Wo hast Du denn die Patientenverfügung her? Ich finde nur diese Textbausteine und das ist doch ziemlich mühselig.
Es gibt noch eine von der Ärztekammer, die ist etwas einfacherer gestrickt, die habe ich allerdings nur als PDF vorliegen.
Und wir sind diese schon mal durchgegangen, was er wie haben möchte, das sollte noch zu Hause irgendwo rumfliegen.

Es gibt auch noch eine Notfallverfügung - auch von der Ärztekammer, die kann man mit einem Arzt des Vertrauens durchsprechen .. das finde ich sollte man sowieso machen.

Liebe Grüße
die Laborratte
rio
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Beitrag: # 22659Beitrag rio »

Den Link der Notfallverfügung hab ich gesehen, muß ich mal nach dem PDF suchen, danke.
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