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Bewegungsstörungen auch im Schlaf??

Verfasst: 23.03.2011, 20:50
von Isi
Hallo ihr,

die Frage kam mir nachdem ich gestern meine Mutter im Krankenhaus besucht habe und ein Veilchen unterhalb ihrer rechten Auges entdeckt habe. Sie meinte dazu nur, es sei im Schlaf passiert. Die Ärztin habe ich auch danach gefragt.. Sie sagte zwar, dass es ein wenig verwunderlich sei, dass sowas beim Schlafen passiert, aber dass weder sie noch eine der Schwestern tagsüber etwas dergleichen mitbekommen hätten.

Ich bin ja bislang eigentlich immer davon ausgegangen, die motorische Unruhe sei während des Schlafens nicht vorhanden. Habe ich mich da etwa geirrt? Wäre ja grausam, wenn man als Betroffener nicht mal nachts seine Ruhe hat....

Verfasst: 23.03.2011, 21:39
von Udo
Im Schlaf kannn es ja eigentlich schlecht passieren. Wo soll man sich im Bett ein Veilchen hauen oder stoßen? Aber womöglich ist deine Mutter auch tagsüber irgendwo gegengestoßen. So ein Veilchen sieht man nicht immer sofort. Meine Freundin hat andauernd irgendwelche blauen , grüne und gelbe Flecke. Soweit ich informiert bin, ist diese Bewegungsunruhe zumindestens beim Schlafen nicht vorhanden. Aber wenn man mal zwischendurch aufwacht und im Schlafzimmer irgendwo gegenstößt, wie gesagt, es kann schon während der Nachtruhe passieren. Ist das Bett gegen hinausfallen abgesichert? Ich kenne einige, die sich das Bein gebrochen haben , da sie aus dem Bett gefallen sind. Bei einigen Patienten wird das Bett auch so tief gestellt, das man quasy gar nicht mehr weit fallen kann. Und neben dem Bett liegt dann noch eine Matratze. Das sind so die üblichen Tricks gegen größere Verletzungen. Leider kann man nicht alles verhindern, ohne denjenigen fixieren zu müssen. Und da sagen sich viele, lieber ein paar blaue Flecken, aber dafür die Freiheit, sich zu bewegen. Es ist leider so.

Gruß, Udo

Verfasst: 24.03.2011, 06:01
von gauranga
Hallo,

Ich kenne von meiner Mama eine verstärkte Bewegungsunruhe von dem Moment kurz vorm Einschlafen. Sie ist davon in der Regel auch nicht aufgewacht. Sie hatte aber auch während des Schlafens Phasen, in denen sie deutlich mehr in ihrer Bewegung unruhig war (vielleicht eine weniger tiefe Schlafphase?).
Blaue Augen hatte sie auch ab und an geschlagen. Die kamen hauptsächlich (unabhängig vom sich stoßen oder hinfallen) davon, wenn sie im Liegen einen Arm hoch geworgen hatte, der dann wieder herunter fiel - und eben zufällig irgendwo landete und evt. einen Kollateralschaden anrichtete. Ob das mit dem Arm auch so direkt im Schlaf passiert ist, kann ich grad gar nicht mehr sagen.


Liebe Grüße

Verfasst: 24.03.2011, 07:35
von GeoJuergen
Also nach meinen Beobachtungen gibt es während der Tiefschlafphasen keine Bewegungsunruhe, während der Traumphasen können diese aber durchaus heftig sein.
Von meiner Frau habe ich da mitten in der Nacht schon einige heftige Tritte und auch Schläge abbekommen, so dass ich gerade überlege getrennte Betten anzuschaffen.
Ein Veilchen hab ich zum Glück noch nicht bekommen :lol:

Verfasst: 24.03.2011, 14:19
von rio
schon einige heftige Tritte und auch Schläge abbekommen,
Das kenne ich auch, dafür muß man noch nicht mal krank sein. Denke, das ist von Mensch zu Mensch anders und wo jemand vielleicht sowieso ein unruhiger Schläfer wird die Sache durch die Erkrankung nicht besser.

Verfasst: 31.03.2011, 00:01
von Dr.Lange
Hallo in die Runde!
Es ist ja schon viel Richtiges geschrieben worden. Im tiefen Schlaf hat man keine Chorea, in anderen Schlafphasen schon. Nachts ist jeder Mensch ein paar Mal wach, fast immer, ohne sich später daran erinnern zu können. Dann kann man sicher die Chorea mal zu einer Selbstverletzung führen.
Fixierungen im Bett sind lebensgefährlich! Da sind schon manche Chorea-Kranke elendig zu Tode gekommen. In Kliniken ist Vorschrift, alle 15 Min. zu kontrollieren oder Videoüberwachung.
Da ist besser, Bett 'runter, Matte vors Bett.

Verfasst: 31.03.2011, 22:24
von Udo
Dr.Lange hat geschrieben: Fixierungen im Bett sind lebensgefährlich! Da sind schon manche Chorea-Kranke elendig zu Tode gekommen. In Kliniken ist Vorschrift, alle 15 Min. zu kontrollieren oder Videoüberwachung.
Da ist besser, Bett 'runter, Matte vors Bett.
Ups, ich kenne jetzt nur die Fixierungen, die mit einem recht breitem Gurt um den Bauch gehen, werden aber recht selten angewandt, soweit ich das mitbekomme, da wo Kaja ist. Wenn , dann die Methode mit dem Bett runter und Matratze davor. Eine Fixierung muss ja auch gerichtlich genehmigt werden, wobei ich nicht weiss, inwieweit die Richter eigentlich in dieser Angelegenheit aufgeklärt sind, bzw, welche Bedingungen eines Patienten eigentlich Richterlich gesehen eine Zusage der Fixierung ergeben.

Ein Richter/in ist ja kein Arzt

Mir wurde aber auch erzählt, das es manchmal vorkommt, das so eine Fixierung in einigen Fällen sogar beruhigend wirkte . Womöglich, weil dadurch die körperliche Unruhe in Rahmen gehalten wird?

Aber prinzipiell bin ich kein Freund dieser Maßnahmen.

Udo