Patienten helfen Patienten

Hey Leute,
ich habe ein riesen Problem: Ich habe schreckliche Angst vor dem Erbrechen. Es geht so weit, dass ich ungerne das Haus verlasse und so gut wie nie Hunger habe. Bin desshalb am abnehmen. Hat jemand mal Ehrfahrung damit gemacht? Wie aeussert sich die Angst bei euch? Wie habt ihr das in den Griff bekommen???

Wird mich ueber eine schnelle Antwort sehr freuen

LG becci24

Hallo,

willkommen im Forum.

Helfen kann ich Dir nicht, aber ich fühle mit Dir. Einen Würgereflex habe ich auch recht häufig, wenn ich bestimmte Dinge zu entsorgen habe. Aber das ist sicherlich harmlos. Bist Du in psychologischer Behandlung?

Nein, denn ich versuche die Angst selbst zu ueberwinden. Wird schwer aber ich denke, dass es nicht so ausgepraegt ist und desshalb noch moeglich selbst in den Griff zu kriegen.

Vielleicht hilft Dir dieses Buch hier aus der Misere:

Nicht so sehr das Erbrechen zu bekämpfen, sondern die Angst vor dem brechen müssen zu überwinden.

Siehe hier: Keine Angst vor der Angst! Die zehn Gesichter der Angst. Ein Handbuch zur Selbsthilfe Das letzte in der Liste

Danke. Hab mittlerweile auch eingesehen, dass es mehr um die Angst vor der Angst geht. Denn manchmal wenn ich ein "komisches" Gefuehl im Magen hab (was oft von der unterbewussten Angst kommt) ist mein erster Gedanke: "Hoffendlich bekomme ich jetzt keine Panikattacke". Ich versuche dann immer mich abzulenken.

Sich abzulenken ist sicher nicht der schlechteste Gedanke.

Sich reinzusteigern ist wohl menschlich, sich davon aber nicht überrennen zu lassen, kann man üben.

Das wird wahrscheinlich nicht immer helfen, aber vielleicht immer öfter, bis Du es irgendwann überwunden hast.

Ich weiß das aus eigener Anschaung. Da gab es mal jemanden, der einen Bus nur sehen mußte, um sein Frühstück wieder von sich geben zu müssen. Das ging einige Zeit so, dann reichte es einem Mitreisenden (immer diese Verzögerungen), der dem "Angstkandidaten" die Meinung sagte. Ab dem Moment war es mit der Busseübelkeit vorbei. Kaum zu glauben, aber wahr.

Wieso hat man denn Angst vorm Erbrechen? Habe ich noch nie gehört. Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Meine Frage ist ernst gemeint. Kann mir das nicht vorstellen und würde gerne wissen wie sich diese Angst äußert.

Ist wohl eher selten, das man Angst vor dem Erbrechen hat, aber es gibt sehr viele "seltsame " Krankheiten. Wobei ich mir vorstellen kann, das es auch zu den Zwangsstörungen zählen könnte.

Vielleicht erzählt der Verfasser dieses Threads ,becci24, ob es ihm etwas besser geht mit seiner Angst.

Udo

Man kennt aber immer das Phänomen, wenn einer im Raum bricht, man selbst das Gefühl hat, direkt demjenigen nacheifern zu müssen. Hier ist das ganze dann wohl noch verstärkt. oder so.

Auch ich kenne das: Angst vor dem Erbrechen. Bei mir ist es aber nicht so, dass ich nichts mehr esse oder ständig ans Erbrechen oder Nicht-erbrechen denke... Angefangen hat es schon in meiner Kindheit: Da hatte ich panische Angst vor dem Erbrechen - wahrscheinlich weil ich befürchtet habe, dass ich ersticken könnte (weil man ja schlecht Luft kriegt). Heute weiss ich natürlich, dass man nicht erstickt (vorausgesetzt man erbricht sich nicht bei Bewusstlosigkeit). Dass ist eigentlich nicht meine Angst. Es ist schwer zu beschreiben: Auf jeden Fall ist eine Magen- Darmgrippe etwas vom Schlimmsten was ich mir vorstellen kann. Durchfall ist mir in dem Zusammenhang egal. Nur nicht erbrechen! Es gibt Menschen, die bei entsprechendem Unwohlsein mit ihrem Finger nachhelfen. Sowas käme für mich nie in Frage - lieber würde ich dieses Unwohlsein weiter ertragen als mich zu übergeben. Wenn sich in meinem Beisein ein anderer Mensch übergeben muss, macht es mir allerdings nichts aus...