fragen die pflege betreffend

Chorea Huntington, eine Nervenkrankheit (auch schon mal Corea Huntington). Für Betroffene und Angehörige

Moderator: Moderatoren

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candide
Beiträge: 3
Registriert: 18.04.2006, 17:47

fragen die pflege betreffend

Beitrag: # 7092Beitrag candide »

hallo, wir (3) sind krankenpfleger in einer psychiatrischen klinik. wir betreuen und pflegen fünf huntington-patienten in verschiedenen stadien der krankheit. leider ist mit ihnen keinerlei kommunikation mehr möglich.
trotz das wir viel theoretisches wissen über die morbus huntington angesammelt haben, haben wir trotzdem oft das gefühl aufgrund verständigungsproblemen falsch zu reagieren oder zeichen falsch zu interpretieren. da ihr die möglichkeit habt eure wünsche zu äußern, würden wir uns freuen wenn ihr uns ein paar anregungen geben wollt was ihr von pflegern und angehörigen erwaretet, wo ihr euch oft mißverstanden fühlt. ausdrücklich: wir wollen keine persönlichen informationen oder aussagen von euch, lediglich: was wünscht ihr euch (oder würdet euch) von uns wünschen. wenn ihr euch darüber nicht äußern möchtet, bedanken wir uns schon mal für dieses forum, die vorhandenen beiträge haben uns schon sehr geholfen besser zu verstehen wie ein huntington-patient seine umwelt sieht.


Alina

Beitrag: # 7094Beitrag Alina »

Hallo Candide,

es ist für einen Betroffenen sehr schwer die Hilfe anzunehemen. Der Grund liegt oft daran, dass der Betroffene es selber nicht akseptieren kann, das er es nicht selber kann. ( Sich selbst waschen und kleiden, usw.! ) Deswegen ist es leider so, dass der Betroffene jeden ablehnt, sogar den er liebt. Kannst du genauer das Verhalten beschreiben?

Es grüßt Alina
candide
Beiträge: 3
Registriert: 18.04.2006, 17:47

Beitrag: # 7135Beitrag candide »

hallo, vielen dank für die antwort! ich konnte leider die letzten tage nicht an den pc.
von uns aus gesehen sieht es leider so aus das wir unsere patienten selbstverständlich pflegen müssen, ob sie es annehmen können oder nicht. da wir sehr große verständigungsschwierigkeiten haben, können wir leider nicht nachvollziehen woran das jeweils liegt. die patienten versuchen uns oft etwas zu sagen, das wir einfach nicht verstehen können. daher überlegen wir uns natürlich oft ob zB. Dinge wie: rede ich zuviel oder zu wenig mit dem patienten (bzw. ist er/sie genervt von ansprache und will eher in ruhe gelassen werden), ist mobilisation zur erhaltung vorhandener ressourcen wichtiger als die sitzunruhe oder ist es nicht vernünftiger die menschen im bett zu lassen (wenn sie ohnehin schnell unruhig werden uns zurück ins bett wollen), wieviel versteht der patient noch von dem was ich zu ihm sage, wieviel kann ich mit der falschen mimik/gestik falsch machen, was ist besser-dem patienten seine tiefs eingestehen oder versuchen ihn wieder herauszuholen und die demensprechend vor allem die frage wo hört motivation und aktivierung auf und fängt es an für den patienten anstrengend zu werden... etc. das sind alles dinge über die wir nur mutmaßen können, wir können nicht nachfragen und wirklich nachvollziehen kann man es nur wenn man drin steckt. daher werden solchen themen von jedem pfeger anders beantwortet bzw. interpretiert. das bedeutet das verschiedene pfleger verschieden reagieren, was für den patienten nicht gut sein kann. die patienten sollten sich ja an einer gewissen kontinuität im umgang orientieren können. soooo, das war lang, ich hoffe das problem ist nun etwas genauer umrissen. vielen dank nochmals!
Cathy
Beiträge: 1482
Registriert: 07.03.2006, 11:35

Beitrag: # 7136Beitrag Cathy »

Hallo Candide,

ich bin nicht so erfahren, aber ich kann Dir auf jeden FAll sagen daß der Patient alles versteht. Denk bitte nicht daß sie nichts mehr mitbekommen von dem was gesagt wird, sie bekommen alles mit nur können sich nicht so verständlich machen und fehlt Euch alls Pfleger vielleicht auch die Zeit um auf jeden Patienten einzugehen?

LG Cathy
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Alina

Beitrag: # 7137Beitrag Alina »

Sorry ich war verhindert,

bin wieder im Lande.

Lisbe Grüße Alina
mellie
Beiträge: 786
Registriert: 09.11.2005, 18:47
Wohnort: NRW

Beitrag: # 7139Beitrag mellie »

Hallo candide.Ich bin selbst altenpflegerin und kann eure situation verstehen.
@Cathy ja viel zeit um auf den patienten einzugehen hat man nicht. weiss ich aus eigener erfahrung.
So candid jetzt wieder zu euch. Ihr müsst vor allem ruhe bewahren. Gebt kurze klare sätze. die man mit ja oder nein beantworten kann. Die unruhe gehört zu dieser krankheit. da kann man keinen einfluss drauf nehmen und ja keine medis dagegen! oder sonstiges. lasst sie machen. das sie nach einiger zeit wieder ins bett möchten ist für euch mehr aufwand .versucht mal durch beobachtung worauf sie reagieren. .kg und logopädie haben diese patienten? oder beschäftigung? das wäre etwas. förderung der vorhandene ressurcen ist richtig. und lob bei erfolgen oder wenn etwas klappt. Verständnis bei tiefs zeigen ist ok. Nur versucht sie da auch ein bischenn vor dem abrutschen zu bewahren .Beobachtung ist bei deiser situation sehr wichtig und daraus kann man viel mitbekommen. und alle sollten an einem strang zeihen und sich immer wieder austauschen. vieleivht gibt es eine bezugspflegeperson? ich hoffe ich konnte euch ein bischen helfen.bei fragen nur zu.
Alina

Beitrag: # 7141Beitrag Alina »

Hallo candide,

ich bin Alina, möchte zu meiner Situation dir und damit auch allen anderen was erklären.

Ich bin Betroffen, ich weiß was das heißt, ich habe das ganze Forum voll geschrieben...

...Aus der sicht eines Betroffenen, dass habe ich aus freien Stücken gemacht...

Damit ich euch eine Hilfe bin, aber auch damit der Betroffene verstanden wird!

Aber bitte stellt euch das nicht einfach vor, denn das ist es nicht...

Ganz im Gegenteil, es ist sehr schwer...

Ich werde weiter schreiben wenn ich es kann...

Ich hoffe das mit dem was ich geschrieben habe hier ich vielen eine Hilfe bin!...............

Lg Alina
Alina

Beitrag: # 7167Beitrag Alina »

candide hat geschrieben:hallo, vielen dank für die antwort! ich konnte leider die letzten tage nicht an den pc.
von uns aus gesehen sieht es leider so aus das wir unsere patienten selbstverständlich pflegen müssen, ob sie es annehmen können oder nicht. da wir sehr große verständigungsschwierigkeiten haben, können wir leider nicht nachvollziehen woran das jeweils liegt. die patienten versuchen uns oft etwas zu sagen, das wir einfach nicht verstehen können. daher überlegen wir uns natürlich oft ob zB. Dinge wie: rede ich zuviel oder zu wenig mit dem patienten (bzw. ist er/sie genervt von ansprache und will eher in ruhe gelassen werden), ist mobilisation zur erhaltung vorhandener ressourcen wichtiger als die sitzunruhe oder ist es nicht vernünftiger die menschen im bett zu lassen (wenn sie ohnehin schnell unruhig werden uns zurück ins bett wollen), wieviel versteht der patient noch von dem was ich zu ihm sage, wieviel kann ich mit der falschen mimik/gestik falsch machen, was ist besser-dem patienten seine tiefs eingestehen oder versuchen ihn wieder herauszuholen und die demensprechend vor allem die frage wo hört motivation und aktivierung auf und fängt es an für den patienten anstrengend zu werden... etc. das sind alles dinge über die wir nur mutmaßen können, wir können nicht nachfragen und wirklich nachvollziehen kann man es nur wenn man drin steckt. daher werden solchen themen von jedem pfeger anders beantwortet bzw. interpretiert. das bedeutet das verschiedene pfleger verschieden reagieren, was für den patienten nicht gut sein kann. die patienten sollten sich ja an einer gewissen kontinuität im umgang orientieren können. soooo, das war lang, ich hoffe das problem ist nun etwas genauer umrissen. vielen dank nochmals!

Hallo ich möchte euch bitten nach Möglichkeit, den Betroffenen nicht im Bett zulassen. Und man kann nicht genug reden, damit meine ich mit dem Betroffenen reden ist wichtig!

Alina
candide
Beiträge: 3
Registriert: 18.04.2006, 17:47

Beitrag: # 7226Beitrag candide »

vielen dank euch allen. wir haben viel über das von euch geschriebene diskutiert und versuchen einige dinge umzusetzten.
es ist sehr wertvoll das ihr eure sicht der dinge eurer umgebung mitteilt. ihr helft uns allen damit mit unserer hilflosigkeit gebenüber der krankheit umgehen zu können. es gibt so viele dinge die man als angehöriger, pfleger etc. falsch macht, und man tut es an sich aus einem guten willen heraus. vielen dank!
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